Ob sie nun einen Stammbaum besitzt oder nicht, ob sie reinrassig und dem Standard entspricht oder nicht - eine Europäisch Kurzhaar wird immer eine Augenweide sein. Die Katzen können in sehr unterschiedlichen Farben und Schattierungen, Maserungen daher kommen, wirken aber immer prachtvoll. Für viele Katzenliebhaber ist die Europäisch Kurzhaar einfach DIE Katze.
Sie bleibt sich immer treu, ihr Aussehen hat nichts Extremes und auch ihr Verhalten wurde bisher von den Züchtern nicht verfälscht.
Sie kamen über die verschiedenen Länder und Meere, haben Unwetter und Kriege überlebt. Sie wurden gehätschelt, misshandelt, gequält oder auch als Teufels- und Hexentiere verfolgt. Durch ihre Intelligenz, Widerstandskraft und körperlichen Ausgeglichenheit, setzten sich die Abenteurer im Laufe der Jahrhunderte durch und eroberten sich ihren Lebensraum.
Die Europäisch Kurzhaar-Katzen gelten als die Vorfahren aller anderen Rassekatzen. Das bedeutet, dass ihr die gesamte Katzenehre gebührt.
Im Jahre 1980 wurde diese Rasse vom Dachverband FIFe als eigenständige Rasse anerkannt, ihr Standard wird wesentlich von der Amerikanisch sowie auch der Britisch Kurzhaar unterschieden. Diese beiden anderen Katzen, die aus den örtlichen Gegebenheiten entstanden, heben sich unverwechselbar von den anderen Rassen ab und werden selektiv gezüchtet.
Die Unterscheidung zur Hauskatze entspricht dem Stammbaum, die diese eher nicht hat, jedoch können Exemplare dieser durchaus dem Standard der Europäisch Kurzhaar entsprechen.
Diese Rasse hat sich ihre Kraft und Ausgeglichenheit bewahrt und wirkt unabhängig und selbständig, manchmal etwas reserviert.
Jedoch kann sie sich an verschiedene Lebensumstände wunderbar anpassen und reagiert intuitiv richtig für ihre Besitzer. Das macht sie ingesamt zu einer treuen Gefährtin und sanftmütigen Samtpfote, die sich bei ihrem Zweibeiner wohlfühlt.
Quelle: Das illustrierte Katzenbuch vom Verlag Das Beste - Readers Digest... Seiten 95/96 und 99 in Auszügen
Herkunft: Mitteleuropa (1980er-Jahre)
Synonym: European Shorthair
Gewicht: 3,5 - 7 kg
Typ: "Plumptyp (Cobby)"
Temperament: ruhig
Fellpflege: wenig Aufwand
Farbschläge: westliche Farben als Self, Tortie, Bicolor und Smoke; Classic, Mackerel und Spotted Tabby
Diese Rasse gilt als Inbegrif einer nordeuropäischen Katze. Sie ist von mittlerem Körperbau und hat ein dichtes, leicht raues Fell, das mitteleuropäischen Wintern trotzt. Der Rassestandard zielt darauf ab, diese gemäßigten Eigenschaften in allen Aspekten zu erhalten.
Ursprünge der Rasse
Zwar gibt es seit rund zweitausend Jahren Katzen in Europa, doch diese Rasse ist relativ neu. Zunächst beschäftigten nationale Rassen die Fantasie der Züchter: die Britisch Kurzhaar und die Manx in Großbrittanien und die Kartäuserkatze in Frankreich. Auch die Europäisch Kurzhaar hatte einen Start als nationale Rasse: Im Jahr 1946 begann man in Schweden, Katzen unter dem Namen "Schwedische Hauskatze" zu züchten. Dieser Name wurde später geändert, und die Katzen wurden in mehreren Ländern Europas ausgestellt. Doch die Entwicklung wurde dadurch behindert, dass diese Katzen Ausstellungen gegen die Britisch Kurzhaar antreten und demselben Standard entsprechen mussten. Das änderte sich im Jahr 1981, als die Fédération Internationale Féline (FIFe) die Rasse abtrennte und einen neuen Standard für die Europäisch Kurzhaar schuf. Dieser Schnitt ermöglichte der Rasse einen neuen Start, allerdings mit einem bereits vorhandenen Bestand an registrierten Tieren; Kreuzungen mit der Britisch Kurzhaar sind nicht mehr erlaubt. Obwohl die Rasse inzwischen als eigenständig gilt, wird sie von manchen Zuchtverbänden nicht anerkannt und ist außerhalb Europas kaum verbreitet. Besonders beliebt ist die Europäisch Kurzhaar in Finnland.
Persönlichkeit und Aussehen
Die Europäisch Kurzhaar ist anhänglich, ruhig und unabhängig. Sie ist verspielt, doch oft genügt es ihr, in der Nähe von Menschen zu sein, ohne in deren Aktivitäten einbezogen zu werden.
Ihr Körper ist von mittlerer Länge, nicht so gedrungen wie bei der Britisch Kurzhaar, doch niemals feingliedrig. Die Gliedmaßen und der Schwanz sind dick und verjüngen sich leicht, die Ohren sind ebenso breit wie hoch, die Augen rund. Das Fell erfordert außer während des Haarwechsels nahezu keine Pflege. Das Wort "mittel" erscheint in der Rassebeschreibung häufig, und genau das könnte der Grund für die mangelnde öffentliche Aufmerksamkeit sein. Die Rasse sticht durch keine besonderen Eigenschaften hervor, sondern stellt einen absolut natürlichen Katzentyp dar.
Quelle: Katzen - Details zu allen Rassen auf über 1000 Fotografien - Ein unverzichtbarer Ratgeber für jeden Katzenfreund von Candida Frith-Macdonald .Seite 194 und 195
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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es eine wunderbare Partnerschaft vor allem mit Sheila gibt, die das erste Jahr mit mir allein war und sich daraus eine freundschaftliche Symbiose zwischen mir und ihr gebildet hat. Auch haben wir einen Wohnungsbrand gemeinsam überstanden. Sie ist kontaktfreudig und fühlt sich in meiner Nähe wohl.
Als Sissi dazu kam, wurde das Zusammenleben etwas wilder, denn sie ist ein echter Wirbelwind, die auch für Sheila eine gute Spielgefährtin darstellt. Zusammen mit beiden Katzen wird das Leben nie langweilig und es gibt immer wieder neue Impulse. Ich möchte beide Miezen nicht mehr missen und kann mir ein Leben ohne die beiden nicht mehr vorstellen.
Auch als ich früher den Freigänger Felix hatte, fühlte dieser sich zu mir hingezogen, obwohl da meine Eltern noch dabei waren und er oft draußen war. Meine Tosca, die ja zur Hälfte auch Europäisch Kurzhaar war, war eine treue Katzenfreundin, die mir bis zu ihrem Tod viel gegeben hat und schnurrig in meinen Armen ins Regenbogenland wechselte.